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title: Umgang mit Verschiedenheit als Aspekt von Schulkultur: Haltung zu und Interaktion mit verhaltensauffälligen Schülern an Freinet-Schulen by Fuhrmeister, Uta |
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Titel: | Umgang mit Verschiedenheit als Aspekt von Schulkultur: Haltung zu und Interaktion mit verhaltensauffälligen Schülern an Freinet-Schulen |
Autor: | Fuhrmeister, Uta | Sprache: | deutsch |
Quelle: | Mainz | Quellentyp: | Monographie |
veröffentlicht am: | DD.MM.2008 | | |
url: | http://ubm.opus.hbz-nrw.de/volltexte/2008/1610/index.html |
Text:
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Schlagworte:
lit_2008-buch, Dissertation, Examensarbeit,
summary:
Zusammenfassung Die Integration verhaltensauffälliger Schülerinnen und Schüler stellt besondere Herausforderungen an die Kompetenz von Lehrerinnen und Lehrern. Zum einen wirkt sich die spezielle Problematik dieser Schülergruppe auf die Beziehungsgestaltung mit Peers und Lehrpersonen aus, zum anderen werden auch spezifische methodische Änderungen im Unterrichts- und Lerngeschehen notwendig, um den Anforderungen, die auffällige Schüler an die Unterrichtsgestaltung stellen, gerecht zu werden. Dabei ist die Gruppe der auffälligen Schülerinnen und Schüler selbst sehr heterogen. Vor dem Hintergrund einer systemisch-konstruktivistischen Sichtweise von Auffälligkeit nähert sich diese Arbeit der Themenstellung der Integration verhaltensauffälliger Schülerinnen und Schüler und legt dar, dass hier vor allem das Passungsverhältnis zwischen (auffälligem) Individuum und sämtlichen Systemen seiner Umwelt in eine Schieflage geraten ist. Auf dieser Basis wurde nach erfolgreichen Modellen der Integration verhaltensauffälliger Schülerinnen und Schüler gesucht, wobei dem immer wiederkehrenden Verweis auf den hilfreichen Beitrag der Freinet-Pädagogik hierbei mit einer eigenen empirischen Studie nachgegangen wurde. An zwei Freinet-Schulen in Deutschland wurde mit Hilfe von teilnehmender Beobachtung, Interviews und Gruppendiskussion die Lehrersichtweise fördernder und hemmender Bedingungen des Integrationsgeschehens erhoben und analysiert. Dabei trat vor allem eine spezifische Haltung der Freinet-Lehrerinnen und Lehrer gegenüber den in der Literatur immer wieder als besonders schwierig dargestellten auffälligen Schülerinnen und Schülern zutage. Diese Einstellung besteht vor allem in der kompetenzorientierten Sicht der auffälligen Schülerinnen und Schüler, die ihre Stärken unterstützt. Auf dieser Basis wird durch viele pädagogische, beraterische und therapeutische Angebote bei den Prozessen, die noch nicht gelingen, angesetzt. Diese Haltung, die sich auch in entsprechenden Rahmenbedingungen ausdrückt (z.B. in Gremien, die die Partizipation der Kinder gewährleisten, oder in auf das Individuum abgestimmten Arbeitstechniken), wurde zusammen mit den Rahmenbedingungen als „Kernkategorie“ Schulkultur im Sinne der Grounded Theory gefasst. Indem die Lehrerinnen und Lehrer an beiden Schulen zuerst die besonderen Begabungen aller ihrer Schülerinnen und Schüler sahen und die auffälligen nicht als spezielle Gruppe heraushoben (die zudem nicht als immer störend oder „schwierig“ klassifiziert wurden), trugen sie nicht nur entscheidend zur gelingenden Integration dieser konkreten Schülerinnen und Schüler bei, sondern stellen auch ein Beispiel für die Erweiterung der pädagogischen Professionalität von Lehrern dar. Die anfängliche enge Fragestellung auf das Integrationsgeschehen von auffälligen Schülerinnen und Schülern konnte durch den Bezug zur Schulkultur und zum schulkulturellen Passungsverhältnis der Schüler erweitert werden. Die vorliegende Arbeit gibt so nicht nur Aufschluss über die Integrationspraxis an Freinet-Schulen, sondern auch über die verschiedenen Dimensionen ihrer jeweiligen Schulkultur.
Notiz:
Über die URL kann das Dokument als PDF-Datei bezogen werden
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ID: 3552 | hinzugefügt von Jürgen an 04:15 - 7.6.2010 |
title: Freinetpädagogik in der Kita: Selbstbestimmtes Lernen im Alltag by Henneberg, R., Klein, H., Klein, L., Vogt, H. (Hrsg.) |
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Titel: | Freinetpädagogik in der Kita: Selbstbestimmtes Lernen im Alltag |
Autor: | Henneberg, R., Klein, H., Klein, L., Vogt, H. (Hrsg.) | Sprache: | deutsch |
Quelle: | Seelze, Klett Kallmeyer | Quellentyp: | Sammelband |
veröffentlicht am: | DD.MM.2008 | | |
url: | |
Text:
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Schlagworte:
lit_2008-buch, kita-buch, kita-08, kita, kiga, Kindergarten, Kindertagesstätte, Hort
summary:
Kurzbeschreibung
In der Schule ist die Freinetpädagogik schon lange bekannt und findet dort viele begeisterte Anhänger. Dieses Buch zeigt, wie Freinetpädagogik auch in der Kindertagesstätte funktionieren kann und wie Erzieherinnen und Erzieher die Vorteile dieser pädagogischen Bewegung nutzen können.
Im Zentrum steht der Gedanke, dass Kinder selbstbestimmt und auf eigenen Wegen lernen. Schon in der Kita können sie damit beginnen, indem sie ihre Umwelt selbst Schritt für Schritt entdecken - jedes in seinem eigenen Tempo - und so von Anfang an selbstbestimmt lernen..
Notiz:
ISBN-10: 3780057239
ISBN-13: 978-3780057235
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ID: 3434 | hinzugefügt von Jürgen an 22:54 - 24.7.2009 |
title: Ordnung muss sein - Wie das Leben und Lernen in reformpädagogischen Schulen geregelt wird by Hötte, Kristina |
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Text:
Inhaltsangabe
1. Reformpädagogik praktisch - verschiedene Formen der Selbstregulierung. 3
a) Einleitung 3
b) Peter Petersens Jena-Plan. 3
c) Das „Gesetz der Gruppe“ im Jena-Plan 4
d) Die Glocksee-Schule in Hannover. 7
e) Das Aushandeln von Freiräumen und Grenzen in der Glocksee-Schule 8
f) Die Freinet-Pädagogik. 11
g) Ämter, Versammlungen und Materialien - strukturiertes Leben und Lernen
nach Freinet 13
2. Kontrolliertes Machenlassen - Fazit 16
3. Quellenangaben. 18
Literatur. 18
Internet 18
1. Reformpädagogik praktisch - verschiedene Formen der Selbstregulierung
a) Einleitung
Unser Leben ist bestimmt durch Regeln. Ohne Regeln gibt es keine Ordnung. Genauso wenig wie auf Staatsebene eine Anarchie undenkbar ist, muss es bezüglich der schulischen und familiären Erziehung von Kindern klare Strukturen geben. Ein laissez-fairer Erziehungsstil würde dazu führen, dass sich das Kind nicht entsprechend der gesellschaftlichen Abforderungen entwickelt, die ein gewisses angepasstes Denken und Handeln verlangen. Die reformpädagogischen Schulen, oft in freier Trägerschaft, versuchen ihren Schülern ein Leben und Lernen mit so wenig Zwang wie nötig und so viel Offenheit wie möglich zu gewähren. Der Rahmen dafür ist nicht streng festgelegt sondern wird oft innerhalb demokratischer Prozesse ausgehandelt. Dadurch unterscheidet sich das Verhältnis von Freiräumen und Grenzen auch von Schule zu Schule. So gibt es radikalere Konzepte, aber auch solche, deren Prinzipien sich mittlerweile nicht maßgeblich von denen einer normalen staatlichen Gesamtschule unterscheiden, wie beispielsweise in der Glocksee-Schule. In dieser Arbeit soll es darum gehen, verschiedene reformpädagogische Entwürfe vorzustellen, mit dem Schwerpunkt auf den Aspekt der Ordnung. Jedes Konzept wird kurz vorgestellt, bevor ich dann explizit auf die Regeln und Pflichten eingehe, die es auch an diesen Schulen gibt.
Am Ende stehen eine Zusammenfassung und ein Fazit.
b) Peter Petersens Jena-Plan
Das Projekt Jena-Plan ist eines der frühen reformpädagogischen Konzepte Deutschlands und erlangte große Popularität. Entwickelt wurde der Jena-Plan 1924 von Peter Petersen, der das Wesen der Erziehung nicht in der Unterwerfung der Kinder unter den Herrschaftsanspruch der Erwachsenen sah, sondern in dem Hineingelebtwerden in die geistige Gemeinschaft. „Die professionelle Erziehung in der Schule soll also den Heranwachsenden wie ein ganz natürlicher Vorgang erscheinen, bei dem sie wie von selbst in die Anforderungen ihrer Lebensgemeinschaft hineinwachsen.“ 1
1 Kemper, Herwart: Wie alternativ sind alternative Schulen? Theorie, Geschichte und Praxis. Weinheim 1991. S.
103.
Zu den wichtigsten Merkmalen, die den Jena-Plan kennzeichnen, gehören beispielsweise die Stammgruppen, die an die Stelle der an staatlichen Schulen üblichen Jahrgangsklassen treten. Hier sind 30 bis 40 Kinder aus drei Jahrgängen zusammengefasst. Durch einen Lehrer, der die Kinder drei Jahre betreut, wird Kontinuität vermittelt und auf der anderen Seite Flexibilität, da jährlich ein Drittel der Schüler in eine andere Gruppe wechselt. Weiterhin charakteristisch für den Jena-Plan ist die Einrichtung des Klassenzimmers als Schulwohnstube. Die Kinder wirken an der Gestaltung des Zimmers mit, wodurch sie sich wohl fühlen und effektiver arbeiten können sollen.
Innerhalb der Gruppe gibt es vier Urformen des Tätigwerdens. Für Petersen hat insbesondere die Arbeit bildende Funktion. „Für die volle Menschwerdung genügt dabei jedoch die Arbeit nicht, denn die anderen Formen der Bildung (Gespräch, Spiel und Feier) sind ebenfalls dafür unentbehrlich.“ 2 Im Gespräch, im Spiel, bei der Arbeit und bei der Feier können sich die Schüler austauschen und kooperativ miteinander agieren.
c) Das „Gesetz der Gruppe“ im Jena-Plan
In seinem Konzept setzte Petersen auf die Achtung der individuellen Persönlichkeit des Kindes und die Förderung seiner schöpferischen Kräfte, weshalb er den Unterricht staatlicher Schulen ablehnte.
Denn eine Erziehung zur Gemeinschaft durch Gemeinschaft ist nicht in einem bürokratisch
reglementierten und vom Lehrer durchgeplanten Frontal- und vorwiegend wissenschaftsorientierten
Fachunterricht möglich, bei dem im Stundentakt die unterschiedlichsten Sachinhalte beliebig
miteinander wechseln. 3
Die Erziehung ist damit ein System im Wandel, immer der Dynamik und den Interessen der Kinder unterworfen. Das Lernen ergibt sich aus dem miteinander lebenden und arbeitenden Kollektiv und bedarf keiner Vorgaben von außen.
Folglich müssen sich alle Lernziele und -inhalte, aber auch die Organisationsformen der Lernprozesse
organisch aus den Anforderungen des Zusammenlebens und -arbeitens in der Schulgemeinschaft
entwickeln und dürfen nicht von Außenstehenden vorgegeben und festgelegt werden. 4
2 Koch, Siegfried: Freie Arbeit als pädagogisches Motiv in der Reformpädagogik. Kusterdingen 1996. S. 115.
3 Kemper, Herwart: Wie alternativ sind alternative Schulen? Theorie, Geschichte und Praxis. Weinheim 1991. S.
105.
4 Kemper, Herwart: Wie alternativ sind alternative Schulen? Theorie, Geschichte und Praxis. Weinheim 1991. S.
105.
Dem Lehrer kommt in diesem Prozess die Aufgabe des Führens zu, ohne in eine herrschende Position zu verfallen. „Der Lehrer ist sowohl als Helfender und Organisator und auch als Führender gefragt.“ 5 In diesem Zusammenhang entwickelte Petersen eine Führungslehre des Unterrichts, die es Lehrern ermöglichen sollte, Kinder zu leiten ohne sie in ihrer freien Arbeit und Bewegung einzuschränken. Eine dieser Regeln besagt beispielsweise „Immer ruhig, fest, bestimmt und klar [zu] sein; [zu] wissen, was man will; dazu froh und heiter, nicht gekünstelt [sein]“ 6 . Angestrebt wird ein ideales Gleichgewicht zwischen individueller Bedürfnisbefriedigung und dem Nachkommen sozialer Pflichten, genauso wie ein ausgeglichenes Verhältnis von Probieren und Studieren, also der Aneignung wissenschaftlichen Inhalts und dem Sammeln praktischer Erfahrungen.
Um allerdings Willkür und unangemessenes Ausnutzen der Freiräume zu unterbinden, werden gewisse Vereinbarungen getroffen und Regeln aufgestellt, die den Schulalltag in der Gemeinschaft organisieren.
Durch diese differenzierte Organisationsstruktur will Petersen einen harmonischen Ausgleich erreichen
zwischen den individuellen Entwicklungsmöglichkeiten sowie Lebensbedürfnissen und -interessen des
einzelnen Kindes einerseits und den sozialen Aufgaben des Gemeinschaftslebens andererseits. 7
Die Gemeinschaft nimmt bei Petersen überhaupt eine große Rolle ein. Die Gruppe in der Schule simuliert ja in gewisser Weise die Gesellschaft, außerhalb der Bildungseinrichtung. In beiden Systemen wird der Einzelne durch die Anderen beeinflusst. „Das Individuum definiert sich von Anfang an in und durch die Gemeinschaft, die den Vorrang gegenüber dem einzelnen hat.“ 8 Die Freie Arbeit bei Petersen findet innerhalb der Gruppenarbeit statt. Hier werden vorgegebene oder freie Themen von den Kindern selbständig oder kooperativ bearbeitet. 9 „Eine indirekte Führung ergibt sich aus dem ‚Gesetz der Gruppe’, der sachgerechten Anwendung zuvor erworbener Arbeitstechniken und der gegenseitigen Verpflichtung, einen Beitrag zum Gelingen der gemeinsamen Arbeit zu leisten.“ 10 Das Gesetz der Gruppe ist das zentrale Prinzip, nach dem das Leben und Lernen geordnet wird. „In unserem Gruppenraume darf nur das geschehen, was wir alle gemeinsam wollen und was das Zusammenleben und die Schularbeit in Ordnung, Sitte und Schönheit allen in
5 Koch, Siegfried: Freie Arbeit als pädagogisches Motiv in der Reformpädagogik. Kusterdingen 1996. S. 210.
6 Kemper, Herwart: Wie alternativ sind alternative Schulen? Theorie, Geschichte und Praxis. Weinheim 1991. S.
112.
7 Kemper, Herwart: Wie alternativ sind alternative Schulen? Theorie, Geschichte und Praxis. Weinheim 1991. S.
112.
8 Koch, Siegfried: Freie Arbeit als pädagogisches Motiv in der Reformpädagogik. Kusterdingen 1996. S. 210.
9 Koch, Siegfried: Freie Arbeit als pädagogisches Motiv in der Reformpädagogik. Kusterdingen 1996. S. 210.
10 Koch, Siegfried: Freie Arbeit als pädagogisches Motiv in der Reformpädagogik. Kusterdingen 1996. S. 263f.
Schlagworte:
lit_2008-buch, e-book,
kein Summary verfügbar
Notiz:
Uni Paderborn, Note: 1,7
Titel: Ordnung muss sein - Wie das Leben und Lernen in reformpädagogischen Schulen geregelt wird
Veranstaltung: Reformpädagogik
Autor:Kristina HötteJahr: 2008
Seiten: 19
Archivnummer: V127849
ISBN (eBook): 978-3-640-41403-1
ISBN (Buch): 978-3-640-41187-0
DOI: 10.3239/9783640414031
Dateigröße: 175 KB
Sprache: Deutsch
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ID: 4354 | hinzugefügt von Jürgen an 22:27 - 7.8.2012 |
title: Eltern in der Kita - Schwierigkeiten meistern - Kommunikation entwickeln by Klein, Lothar; Vogt, Herbert |
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Titel: | Eltern in der Kita - Schwierigkeiten meistern - Kommunikation entwickeln |
Autor: | Klein, Lothar; Vogt, Herbert | Sprache: | deutsch |
Quelle: | Seelze, Klett/Kallmeyer-Verlag | Quellentyp: | Monographie |
veröffentlicht am: | DD.MM.2008 | | |
url: | |
Text:
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Schlagworte:
lit_2008-buch, kita-art, kita, kiga, Kindergarten, Kindertagesstätte, Hort, kita-08
summary:
Kurzbeschreibung
Kita – im Interesse der Kinder Eine gelingende Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kindertagesstätte liegt im Interesse aller Beteiligten. Dennoch gestaltet sie sich nicht immer einfach, und auf dem Weg zur echten Elternarbeit sind einige Hürden zu nehmen. Die Autoren zeigen anschaulich und praxisnah, welche Stolpersteine im Alltag gemeistert werden müssen, damit die Chancen für eine Partnerschaft zwischen Eltern und Kita auf beiden Seiten gewinnbringende genutzt werden können. Ein Ratgeber für Erzieherinnen und Erzieher sowie Aus- und Fortbildungsinstitute. Motivierend, dialogisch und immer im Interesse des Kindes! Für die Buch-Reihe TPS schreiben Autoren und Herausgeber der bekannten Fachzeitschrift TPS - Theorie und Praxis der Sozialpädagogik. Hier erhalten Erzieherinen und Erzieher Unterstützung und Anregungen für das Leben, Lernen und Arbeiten in der Kita. 21,5 x 23 cm, 196 Seiten
Notiz:
Klett, Kallmeyer, ISBN: 978-3-7800-5722-8
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ID: 3496 | hinzugefügt von Jürgen an 15:41 - 29.7.2009 |
title: Lasst uns leben – lebt mit uns by Kock, Renate; Günther, H. |
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Titel: | Lasst uns leben – lebt mit uns |
Autor: | Kock, Renate; Günther, H. | Sprache: | deutsch |
Quelle: | Bad Heilbrunn | Quellentyp: | Monographie |
veröffentlicht am: | DD.MM.2008 | | |
url: | |
Text:
Lasst uns leben – lebt mit uns. Pädagogik der sozial Ausgeschlossenen
Schlagworte:
lit_2008-buch
kein Summary verfügbar
Notiz:
197 Seiten
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ID: 5397 | hinzugefügt von Jürgen an 04:36 - 11.4.2021 |
title: Die Freinet-Pädagogik im Überblick by Malsam, Natascha |
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Text:
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 2
Einleitung 3
1 Wer war Célestin Freinet? 4
1.1 Biographische Anmerkungen 4
1.2 Freinets Bild vom Kind und sein Verständnis von Erziehung 6
2 Freinet-Pädagogik 7
2.1 Pädagogische Grundsätze der Freinet-Pädagogik 7
2.1.1 Arbeit 7
2.1.2 Kinder haben Rechte 8
2.1.3 Kindern das Wort geben 9
2.1.4 Natürliche Methode der Lernprozesse 1 0
2.2 Arbeitstechniken 12
2.2.1 Wochenarbeitsplan 12
2.2.2 Freier Ausdruck 13
2.2.3 Freier Text 14
2.2.4 Schuldruckerei 16
2.2.5 Wandzeitung 1 8
2.3 Klassenraum 19
2.3.1 Ateliers 2 0
2.4 Arbeitsmaterial 21
2.4.1 Die Arbeitsbücherei 21
2.4.2 Die klingende Arbeitsbücherei 22
2.4.3 Die Versuchskartei 22
2.4.4 Die Arbeitskarteien 2 3
2 5 Z i e l e 2 3
3 Fazit 2 5
4 Literaturverzeichnis 2 7
5 Anhang 2 8
Vorwort
Adler steigen keine Treppen
Vom methodischen Treppensteigen
„ Der Pädagoge hatte seine Methoden aufs genaueste ausgearbeitet; er hatte- so sagte er- ganz wissenschaftlich die Treppe gebaut, die zu den verschiedenen Etagen des Wissens führt; mit vielen Versuchen hatte er die Höhe der Stufen ermittelt, um sie der normalen Leistungsfähigkeit kindlicher Beine anzupassen; da und dort hatte er einen Treppenabsatz zum Atemholen eingebaut und an einem bequemen Geländer konnten die Anfänger sich festhalten.
Und wie er fluchte, dieser Pädagoge! Nicht etwa auf die Treppe, die ja offensichtlich mit Klugheit ersonnen und erbaut worden war, sondern auf die Kinder, die kein Gefühl für seine Fürsorge zu haben schienen.
Er fluchte aus folgendem Grund: Solange er dabei stand, um die methodische Nutzung dieser Treppe zu beobachten, wie Stufe um Stufe emporgeschritten wurde, an den Absätzen ausgeruht und sich an dem Geländer festgehalten wurde, da lief alles ganz normal ab. Aber kaum war er für einen Augenblick nicht da: Sofort herrschten Chaos und Katastrophe! Nur diejenigen, die von der Schule schon genügend autoritär geprägt waren, stiegen methodisch Stufe für Stufe, sich am Geländer festhaltend, auf dem Absatz verschnaufend, weiter die Treppe hoch- wie Schäferhunde, die ihr Leben lang darauf dressiert wurden, passiv ihrem Herrn zu gehorchen, und die es aufgegeben haben, ihrem Hunderhythmus zu folgen, der durch Dickichte bricht und Pfade überschreitet.
Die Kinderhorde besann sich auf ihre Instinkte und fand ihre Bedürfnisse wieder: Eines bezwang die Treppe genial auf allen Vieren; ein anderes nahm mit Schwung zwei Stufen auf einmal und ließ die Absätze aus; es gab sogar welche, die versuchten, rückwärts die Treppe hinaufzusteigen und die es darin wirklich zu einer gewissen Meisterschaft brachten. Die meisten aber fanden- und das ist ein nicht zu fassendes Paradoxon- dass die Treppe ihnen zu wenig Abenteuer und Reize bot. Sie rasten um das Haus, kletterten die Regenrinne hoch, stiegen über die Balustraden und erreichten das Dach in einer Rekordzeit, besser und schneller als über die sogenannte
methodische Treppe; einmal oben angelangt, rutschten sie das Treppengeländer runter…um den abenteuerlichen Aufstieg nochmal zu wagen. Der Pädagoge macht Jagd auf die Personen, die sich weigern, die von ihm für normal gehaltenen Wege zu benutzen. Hat er sich wohl einmal gefragt, ob nicht zufllig seine Wissenschaft von der Treppe eine falsche Wissenschaft sein könnte und ob es nicht schnellere und zuträglichere Wege gäbe, auf denen auch gehüpft und gesprungen werden könnte; ob es nicht, nach dem Bild von Victor Hugos, eine Pädagogik für Adler geben könnte, die keine Treppe steigen, um nach oben zu kommen?“
In: Célestin Freinet: Pädagogische Texte (Hrsg.: H.Boehncke u. Chr. Hennig, Hamburg 1980, S. 17/18) 1
Einleitung
Freinet-Pädagogik ist nicht eine Pädagogik, die Fortbildungen voraussetzt, um nach ihr unterrichten zu können. Dies unterscheidet sie zum Beispiel von der Montessori-Pädagogik. Vielen Kindern bleibt der Besuch einer Montessori-Schule versagt, da sich nicht alle Eltern die teure Privatschule leisten können. Freinet aber hat sich gegen die Gründung einer elitären Privatschule nach freinet-pädagogischen Unterrichtsmethoden ausgesprochen. Er wollte eine „Schule des Volkes“ errichten, um Kindern ohne Berücksichtigung ihrer sozialen und ethnischen Hintergründe - auch behinderten Kindern - gleich gute Chancen auf Bildung zu gewährleisten. Freinet engagierte sich stark für sozial Benachteiligte. Seine Vorbilder, an denen er sich orientierte waren andere, teilweise bekannte Reformpädagogen, wie z.B. Rousseau, Pestalozzi, Montessori, Petersen oder Steiner. Freinet hingegen ist eher ein unbekannter Pädagoge, der aber einen sehr brauchbaren „Steinbruch“ für alternative Lernformen bietet. Diese Lernformen betitelt Freinet schlicht als „Arbeitstechniken“ und eben nicht als „Freinet-Pädagogik“ oder „Freinet-Methoden“.
1 Dietrich, I., 1995, S.7/8
Was aber genau die Freinet-Pädagogik kennzeichnet soll in dieser Arbeit untersucht werden. Die Freinet-Pädagogik ist sehr vielfältig in ihren Ausprägungen, weshalb hier nur ihre wichtigsten Grundsätze, Arbeitstechniken und Ziele aufgezeigt werden sollen. Zuerst möchte ich den Lebensweg Freinets aufzeigen, anschließend die pädagogischen Grundsätze mit Arbeitstechniken und einigen Arbeitsmaterialien vorstellen, um am Schluss nochmals stichwortartig die Ziele zu verdeutlichen.
1. Wer war Célestin Freinet?
1.1 Biographische Anmerkungen
Célestin Freinet wurde am 15.1.0.1896 in Gars, einem provençalischen Dorf in Südfrankreich, als fünftes von insgesamt acht Kindern und als Sohn einer Bauernfamilie geboren. Die ländliche Umgebung und der Kontakt zu Landarbeitern und Handwerkern riefen eine tiefe Naturverbundenheit in ihm hervor. Dies prägte sein Empfinden und seine Lebensphilosophie von Anfang an. Die Volksschule und das Gymnasium hatte Freinet nicht gern besucht, da die Schulen starr und unkindgemäß ausgerichtet waren. Er war ein guter Schüler, aber Langeweile plagte ihn. Nach seiner Schulzeit besuchte er das Lehrerbildungsseminar (Ecole Normale) im Jahre 1913, wurde aber zwei Jahre später zum Kriegsdienst eingezogen. Im Ersten Weltkrieg 1916 wurde er durch einen Lungenschuss schwer verletzt, was zu erheblichen gesundheitlichen Problemen und Atemschwierigkeiten geführt hat. Dies veranlasste viele Biographen zu behaupten, Freinet „habe seine Pädagogik der Selbsttätigkeit vorwiegend deshalb entwickelt, um seine angegriffene Gesundheit zu schonen.“ 2 Als er 1920 seine erste Lehrerstelle im Dorf Bar-sur-Loup bekommt, ist er tatsächlich gezwungen, den Unterrichtsstil seiner gesundheitlichen Situation anzupassen um sich zu schonen, aber andererseits ließ er „den Kindern eine aktivere Rolle zukommen.“ 3 Freinet merkte schnell, dass der dozierende Unterricht keinen Bezug zur Lebenswelt der Kinder hat, da das Interesse der Kinder mehr dem galt, was außerhalb der Klassenräume geschieht. Freinet war ein
2 Dietrich, I., 1995, S.14
Gegner der Pauk- und Buchschule, übte Kritik am entfremdeten, autoritären Schulsystem. Er wollte eine bessere Schule für die Kinder schaffen, eine Schule des Volkes, die keinen Unterschied über die Herkunft des Kindes macht, eine Schule für Benachteiligte des Proletariats. Dies war seine eigentliche Motivation. Die Reformpädagogik entwickelte sich nach dem Ersten Weltkrieg. Dadurch dass Freinet Europa bereiste und Anregungen suchte, lernte er bedeutende Reformpädagogen kennen. Mit dem Besuch des Landerziehungsheimes von Hermann Lietz im Jahre 1923 in Hamburg-Altona, lernte er Paul Geheeb, den Gründer der „Odenwaldschule“, und Peter Petersen kennen. Beeinflusst durch den Schweizer Adolphe Ferrière und dessen Buch „L’Ecole active“ („Die Tatschule“) veröffentlichte Freinet sein eigenes Buch mit dem Titel „L’Education du Travail“ (1928), welches an die Forderung Kerschensteiners und Decrolys, die Schule der Zukunft müsse die Arbeitsschule sein, angelehnt ist. Die von Freinet „gegründete Bewegung der „Ecole Moderne“ stellte er unter das Motto „Par la vie - pour la vie - par le travail“.“ 4 1928 nahm Freinet an einem pädagogischen Kongress in Leipzig teil, traf Peter Petersen wieder und stellte den anwesenden Lehrern seine vor zwei Jahren entwickelten Schuldruckpressen vor, die großes Interesse hervorriefen. Freinet wurde 1932 aufgrund eines Schulkampfes, „der sich an seiner Person und seiner Pädagogik entzündete“ 5 und zwei Jahre andauerte, vom öffentlichen Dienst seiner Stelle in Vence suspendiert. Daraufhin gründete er 1934 ein Landerziehungsheim in Vence bei Cannes. „Er praktizierte dort internationale Solidarität, indem er elternlos gewordene jüdische Kinder aus Deutschland und vom spanischen Bürgerkrieg betroffene Kinder aufnahm.“ 6 Wegen seiner Kritik am Faschismus in Italien, Deutschland und Spanien, musste er in verschiedene Internierungslager, was ihn jedoch nicht am Schreiben wichtiger Texte hinderte, die seine Frau Elise später veröffentlichte. Nach dem Krieg organisierte er die Résistance im Département Haute-Alpes und wiedereröffnete das Landerziehungsheim bei Vence 1945.
Durch die Gründung der C.E.L. („Coopérative de l’Enseignement Laic“) 1924, des I.C.E.M. („Institut Coopératif de l’Ecole Moderne“) 1948 und der F.I.M.E.M. (Féderation
3 Freinet,E., 1981, S.18
4 Jörg, H., 1981, S. 171
5 Dietrich, I., 1982, S.148
6 Dietrich, I., 1995, S.17
Internationaledes Mouvements de l’Ecole Moderne“) 1961, ermöglichte Freinet „eine von Verlagen unabhängige Produktion von Arbeitsmaterialien, die […] alle zur Realisierung der Differenzierung und Individualisierung des Unterrichts notwendigen
Voraussetzungen schafft.“ 7 Am 8. Oktober 1966 starb Célestin Freinet in Vence und wurde in seinem Geburtsort Gars beerdigt.
1.2 Freinets Bild vom Kind und sein Verständnis von Erziehung
Für Freinet ist das Kind von gleicher Natur wie wir. Nicht nur Erwachsene sondern auch Kinder wissen, was gut für sie ist. Kinder sind keine hilflose, unzivilisierte, kleine wilde Wesen, die man nach den Vorstellungen des Erwachsenen erziehen muss, sondern sind eigenständige Individuen mit Wünschen, Bedürfnissen, Zielen und Rechten. Freinet behauptet, das Kind sei hungrig nach Leben und Aktivität. Dies befähigt es, eigene Bedürfnisse wahrzunehmen und damit umzugehen. Das Kind erzieht sich selbst mit Hilfe des Erwachsenen, der dem Kind einen anregenden Entwicklungsraum bereit stellt. Freinet lehnt die „Erziehung als herstellendes Machen“ 8 ab, da der Erzieher bei dieser Vorgehensweise als Handwerker handelt, der das Kind bildlich gesprochen „zurecht schnitzt“, ein Stück Holz solange bearbeitet, bis es „fertig“ ist. Vielmehr entspricht Freinet der „Erziehung durch begleitendes Wachsenlassen“ 9 . Hier entwickelt und entfaltet sich das Kind auf natürliche Art und Weise. Man kann vom Erzieher als Gärtner sprechen, der die Blume (das Kind) gießt und somit „pflegend und schützend bei einem Entwicklungsprozess hilft, der - als ein natürlicher - von selbst geschieht.“ 10 „Erziehung hat nach Freinet die Aufgabe, die vollkommene und allseitige Entfaltung und Bildung der kindlichen Persönlichkeit zu ermöglichen und das Kind nicht durch Ansammlung von Wissen, Dressur, Manipulation oder Indoktrination einseitig zu gängeln.“ 11 Freinets Verständnis von Erziehung lehnt sich eng an Johann Heinrich Pestalozzi an, der eine Bildung mit Kopf, Herz und Hand vertrat. Daraus folgt, dass Erziehung nur ganzheitlich erfolgen kann und das Kind mit all seinen Gefühlen und Ideen in den Mittelpunkt rückt.
7 Jörg, H., 1981, S.176
8 Gudjons,H., 2003, S.185
9 ebd.
10 ebd.
11 Jörg, H., 1981, S. 181
2 Freinet-Pädagogik
2.1 Pädagogische Grundsätze der Freinet-Pädagogik
2.1.1 Arbeit
Um zu verstehen, was Freinet meint, wenn er in Anlehnung an die Forderung Kerschensteiners und Decrolys sagt, die Schule der Zukunft müsse die Arbeitsschule sein, müssen wir untersuchen wie der Begriff „Arbeit“ definiert ist. Freinet definiert Arbeit wie folgt: „Von Arbeit sprechen wir immer dann, wenn das Tätigsein - ob physisch oder geistig - den natürlichen Bedürfnissen des Individuums entspricht und durch diese Tatsache allein schon eine gewisse Befriedigung verschafft. Im gegenteiligen Fall sprechen wir von Aufgabe und Pflicht, die man nur erfüllt, weil man dazu gezwungen wird.“ 12 Arbeit hat die Bedeutung des „aktiven Handelns und Wirkens in allen Bereichen“. 13 Es ist mehr als nur die Ausübung eines Berufes oder eines Handwerks. Das Kind will Freinets Meinung nach arbeiten. Die Tätigkeiten des Kindes können als Arbeit bezeichnet werden, da das Kind sinnvolle Beschäftigungen sucht, „die den vollen Einsatz seiner kindlichen Kräfte fordert, sein natürliches Bewegungsbedürfnis befriedigt und ein Ergebnis verspricht, das die Selbstachtung und die Anerkennung durch Eltern, Lehrer und Mitschüler garantiert.“ 14
Dabei unterscheidet Freinet die „Arbeit mit Spielcharakter“ („travail-jeu“) und „Spiele mit Arbeitscharakter“ („jeux-travaux“). Letzteres bedeutet, dass das Spiel in den Augen des Kindes zielgerichtet ist und Arbeitscharakter hat.
Als Beispiele für „travail-jeu“ möchte ich das Fegen einer Straße, die Reparatur eines Fahrrades, das Töpfern einer Tasse oder den Bau eines Schiffes, Schwertes, Hasenstalls oder Baumhauses nennen. Da Kinder nicht gezwungen sind, bestimmte Produkte herzustellen, ist ihre Arbeit frei und und dient ganz anderen Zwecken als nur der Produktion von Gegenständen. Es geht vielmehr darum, dass sich das Kind durch
12 Freinet, C., 1979, S.136
13 Jörg, H., 1986, S.197
14 Freinet, C., 1979, S.170
seine Arbeit ausdrückt und selbst verwirklicht. Für Reformpädagogen wie Freinet ist demnach die Produktivität oder die Arbeit eine Grundvorraussetzung für die Entwicklung des Ichs. Produktiv zu sein bedeutet schon, sich den alltäglichen Aufgaben des Alltags zu widmen (s.o. Fegen einer Straße).
Laufen, Springen, Klettern oder Kämpfen sind Beispiele für für „jeu-travail“, also Tätigkeiten, bei welchen das Endprodukt nicht der Zweck des Handelns ist. Nach Freinets Verständnis be-arbeiten Kinder somit Dinge und Erfahrungen bevor sie sie verarbeiten. Das Arbeiten ist eingebettet in ein ständiges Probieren, Experimentieren, Versuchen mit den vorhandenen Möglichkeiten, den Kräften und dem Material, wobei Fehler und Rückschläge einkalkuliert und erlaubt sind. Die Kinder lernen hier sehr lebensnah, es werden Themen behandelt, die aus ihrer direkten Lebenswelt gegriffen sind. Somit gilt für Freinet das Leitmotiv : „par la vie - pour la vie - par le travail“ (Aus dem Leben - für das Leben - durch die Arbeit).
2.1.2 Kinder haben Rechte
Zu Beginn des 20.Jahrhunderts entwickelte sich eine neue Auffassung, die das Kind nicht länger als ein Wesen betrachtete, das erst zum Menschen erzogen werden musste, sondern es wurde in seinem Entwicklungsstand respektiert. Freinet verankerte diesen Gedanken in seiner Pädagogik als einen wichtigen Bestandteil, der den Kindern Rechte einräumt. Er setzt sich dafür ein, dass Kinder Rechte haben. Ein wesentliches Grundprinzip besteht im Recht auf Verschiedenheit. Hier gibt es keine verschiedenen Kindertypen, sondern Kinder. Das Kind muss nicht den Normen der Schule entsprechen, sondern die Schule muss „der Verschiedenheit der Kinder Rechnung tragen.“ 15 Soll also der Lehrer wirklich jedem einzelnen Kind in der Klasse gerecht werden, wird das nicht durch einheitliche Aufgabenstellung in einem zeitlich begrenzten Rahmen erreicht. Vielmehr wird die Verschiedenartigkeit dadurch berücksichtigt, dass es den Kindern erlaubt ist, nach eigenen Interessen zu arbeiten, in unterschiedlichen Lern- und Arbeitsrythmen. Die Verschiedenheit der Schüler und Schülerinnen wird als eine Bereicherung angesehen.
Schlagworte:
lit_2008-buch, e-book,
kein Summary verfügbar
Notiz:
PH Weingarten
Titel: Die Freinet-Pädagogik im Überblick
Veranstaltung: Schulen besonderer pädagogischer Prägung
Autor:Natascha MalsamJahr: 2008
Seiten: 34
Archivnummer: V115559
ISBN (eBook): 978-3-640-17033-3
ISBN (Buch): 978-3-640-40328-8
DOI: 10.3239/9783640170333
Dateigröße: 524 KB
Sprache: Deutsch
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ID: 3833 | hinzugefügt von Jürgen an 18:14 - 3.2.2012 |
title: Die pädagogischen Konzepte von Célestin Freinet und Paulo Freire im Vergleich by Minka, Leonie |
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Text:
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung 3
2. Célestin Freinet 3
2.1 Biographie 3
2.2 Das pädagogische Konzept 5
3. Paulo Freire 7
3.1 Biographie 7
3.2 Das pädagogische Konzept 8
4. Die pädagogischen Konzepte von Célestin Freinet und Paulo Freire im
Vergleich 9
5. Fazit 10
6. Literaturverzeichnis 11
1. Einleitung
In folgender Hausarbeit beschäftigte ich mich mit den pädagogischen Konzepten von Célestin Freinet und Paulo Freire und werde diese miteinander vergleichen. Zunächst werde ich auf die Biographie Freinets eingehen. Anschließend komme ich zu seinem pädagogischen Konzept. Die meisten, die den Namen Célestin Freinet hören, verbinden diesen mit der Schuldruckerei, doch Freinet hat auch noch zahlreiche andere Projekte ins Leben gerufen. Wesentliche Schlagworte der Freinet-Pädagogik sind Freiheit, Selbsttätigkeit und Verantwortung. Da Freinet durch die Ideen führender Reformpädagogen angeregt wurde und sie „nur“ umgesetzt hat, wird er von manchen sogar als Eklektiker bezeichnet.
Im Anschluss daran gehe ich kurz auf die Biographie Paulo Freires ein und werde mich auch hier anknüpfend mit seinem pädagogischen Konzept befassen. Paulo Freire hat es geschafft Menschen in nur 40 Stunden zu alphabetisieren. „Er wollte damit aber nicht nur erreichen, dass die Menschen rein das Lesen und Schreiben beherrschen, sondern sah den Prozess der Alphabetisierung und der Bildung als unabdingbares Mittel zur Selbstbefreiung.“ Die Schlagworte Freires „Pädagogik der Unterdrückten“ sind „Bewusstwerdung, Aktion und Reflexion“. 1 Um die Hausarbeit zum Abschluss zu bringen, werde ich nun die beiden pädagogischen Konzepte miteinander vergleichen. Die beiden Pädagogen verfolgten die gleichen Ziele, auch wenn sie sich jeweils mit einem ganz anderen Klientel beschäftigten.
2. Célestin Freinet
2.1 Biographie
Célestin Freinet wurde am 26. Oktober 1896 in Gars, einem Dorf nördlich von Grasse in der Provence als fünftes von acht Kindern geboren. 1913 wurde er in Nice im Lehrerbildungsseminar „École normale“ aufgenommen. Im April 1915 musste er allerdings die Ausbildung abbrechen, da er zum Militärdienst einberufen wurde. Im Krieg, ein Jahr später erlitt Célestin Freinet eine schwere Lungenverletzung. Seine Kriegserfahrungen machten ihn zeitlebens zum überzeugten Pazifisten. 2 Während seinen Lazarett Aufenthalten setzte er sich viel mit der pädagogischen Literatur seiner Zeit auseinander. Beispielsweise studierte er die Schriften Karl Marx und las Rousseau und Pestalozzi. 3
1 Auer 2006
2 vgl. Hecker 1996
3 vgl. Bruns 2001, S.20
Am 1. Januar 1920 bekam er, trotz seiner Verletzungsfolgen, seine erste Lehrerstelle in der Jungenschule von Bar-sur-Loup (Alpes Maritimes). 4 In dieser Schule entstand die Freinet-Pädagogik. Célestin Freinet tat sich mit seinen Kollegen zusammen und versuchte den Schulunterricht zu verändern.
1924 führte Freinet die Druckerei, die Technik des freien Textes und die Schulzeitung ein und schaffte die Lehrbücher ab. Somit konnte er „den Kindern das Wort geben“. Die Druckerei wurde zum Symbol der Freinet-Pädagogik. Im selben Jahr gründete er mit Gleichgesinnten eine LehrerInnen-Kooperative ("Cooperative de l 'Enseignement Laic", C.E.L.), die in einer Arbeitsgemeinschaft alle erforderlichen Hilfsmittel für die Arbeit in der Schule selbst erstellten. Das Ziel dieser Vereinigung war es, das Schulwesen von innen zu verändern. 5
1926 produzierte Freinet seine erste eigene Schuldruckpresse. Immer mehr französische Schulklassen traten in Korrespondenz und tauschten Texte und Klassenzeitungen. Im gleichen Jahr heiratet er die politisch und künstlerisch tätige Élise Lagier-Bruno, die er ein Jahr zuvor kennen lernte. Freinet wurde Generalsekretär der Gewerkschaftssektion Alpes Maritimes und trat der kommunistischen Partei Frankreichs (P.C.F.) bei. 6
1928 nahm Célestin Freinet eine Stelle in der Jungen-Volksschule, die in einem baulich und hygienisch sehr schlechtem Zustand war, in Saint-Paul an. 7 Am 8. August 1929 wurde das einzige Kind der Freinets Madeleine geboren. 1932 erschienen in der Klassenzeitung der Jungenschule von Saint-Paul zwei freie Texte, die den Bürgermeister und den Pfarrer in ein schlechtes Licht stellten. Daraufhin entstand eine schulpolitische Auseinandersetzung, die nationale Ausmaße erreichte. Aufgrund dessen wurde Freinet nach Bar-sur-Loup zurückversetzt und nahm einen zweijährigen Krankheitsurlaub. Seine Frau, die ein Jahr zuvor wegen Tuberkulose schon einen Krankheitsurlaub eingereicht hatte, beantragte nun die Beurlaubung vom Schuldienst. Die Freinets kauften in Vence ein Grundstück, mit dem Vorhaben eine eigene (Internats-)Schule aufzubauen. 8
Am 1. Oktober 1935 eröffneten Célestin und Elise Freinet ihre Internatsschule mit 13 Kindern und 5 Erwachsenen.
Am 20. März 1940 wurde Célestin Freinet wegen kommunistischer Propaganda und Subversion in ein Internierungslager gebracht. Die Schule in Vence musste auf Anforderung des Präfekten geschlossen werden. Sie wurde erst 1946 wiedereröffnet.
4 vgl. Freinet 1991, S.170
5 vgl. Freinet 1991, S.175f
6 vgl. Hansen-Schaberg & Schonig 2002, S.36f
7 vgl. Hansen-Schaberg & Schonig 2002, S.38 und Hecker 1996
8 vgl. Hansen-Schaberg & Schonig 2002, S.38f
Schlagworte:
lit_2008-buch, e-book,
kein Summary verfügbar
Notiz:
Uni Marburg
Titel: Die pädagogischen Konzepte von Célestin Freinet und Paulo Freire im Vergleich
Veranstaltung: Keine
Autor:Leonie MainkaJahr: 2008
Seiten: 12
Archivnummer: V123931
ISBN (eBook): 978-3-640-28188-6
ISBN (Buch): 978-3-640-28473-3
DOI: 10.3239/9783640281886
Dateigröße: 102 KB
Sprache: Deutsch
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ID: 4347 | hinzugefügt von Jürgen an 12:11 - 7.8.2012 |
title: Die Freinet-Pädagogik nach Célestin Freinet by Reckstadt, Theresa |
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Text:
1. Einleitung
“Um sich zu bilden, genügt es nicht, dass das Kind jeden Stoff in sich hineinfrisst, den man ihm mehr oder weniger spannend serviert:
es muss selbst handeln, selbst schöpferisch sein. Und es muss vor allem in einer angemessenen Umgebung leben können, ... … Leben, so intensiv wie möglich zu leben liegt nicht darin letztlich das Ziel all unserer Anstrengungen? Und die Fähigkeit zum Leben so gut wie es nur irgend geht zu entwickeln, sollte das nicht die wesentliche Aufgabe der Schule sein?” (Célestin Freinet zitiert in http://www.kinderschule-oberhavel.de/index.htm)
Ich stelle dieses Zitat meiner Hausarbeit voran, da ich der Meinung bin, dass es sehr prägnant Célestin Freinets Denkensweise und Ansichten bezüglich seiner Sicht des Lebens und der Aufgabe von Schule bzw. welche Intention diese haben sollte, ausdrückt. Denn genau hier liegt der Ausgangspunkt für die Entscheidung, meine Hausarbeit im Modul „Geschichte und Theorien der Sozialen Arbeit“, über Freinet und seine Pädagogik zu verfassen: Seine einzigartige und durchaus interessante Sicht des Kindes und der Art und Weise wie man mit ihm umgehen sollte, um seine Entwicklung bestmöglich zu fördern. Gerade weil ich diese Pädagogik, welche ihren Ursprung bereits vor über 80 Jahren hatte, so interessant finde, entschied ich mich zu erörtern wie aktuell und unverändert dessen Grundlagen sind. Dies versuche ich zu erreichen, indem ich in meiner Hausarbeit zunächst geschichtliche Daten die eine Relevanz hinsichtlich des Lebens Freinets sowie der Entstehung seiner Pädagogik aufweisen, aufführe. Anschließend erläutere ich die von Freinet formulierten zentralen Grundsätze und gehe im darauf folgenden Punkt auf deren Aktualität ein. Bevor mir Freinet überhaupt bekannt war, entschloss ich mich bereits über eine bestimmte pädagogische Bewegung, zu schreiben, welche einen geschichtlichen Hin-tergrund aufweisen kann, zu schreiben. Denn ich habe allgemein ein großes Interesse für alternative Erziehungsformen und halte die in unserer Gesellschaft allgemein verbreitete Mentalität, dass „das was die meisten machen schon richtig sein wird“, für fatal und folgenreich. Denn meiner Meinung nach ist die große Verbreitung einer bestimmten Erziehungsform, nicht als Indiz für dessen Sinnhaftigkeit zu erachten. So war auch der verhältnismäßig geringe Bekanntheitsgrad der Freinet-Pädagogik ausschlaggebend für die Wahl meines Themas. Denn mein Ziel war es,
ein für mich völlig neues Thema, mit dem ich zuvor nicht in Berührung gekommen bin, zu erschließen.
2. Biografie von Célestin Freinet und Entwicklung seiner Pädagogik
Am 15. Oktober 1896 wird Freinet in einem kleinen Dorf in der Provençe geboren. 1915 wird er zum Kriegsdienst eingezogen, wodurch er eine schwere Lungenverletzung erleidet.
In der Dorfschule von Bar-sur-Loup beginnt Freinet 1920 seine erste Lehrerstelle. Hier tut er sich mit mehreren Kollegen zusammen, mit der Intention Unterricht gemeinsam zu verändern, wodurch Anfang der 20er Jahre die „Freinet-Pädagogik" entsteht.
1924 gründet Freinet mit zahlreichen Kollegen eine Kooperative, welche pädagogische Zusammenarbeit organisiert und Arbeitsmittel und Materialien herausgibt (C.E.L. - „Coopérative de l'Enseignement Laïc"). Daraus entsteht wiederum die französische Lehrerbewegung der „Ecole Moderne" („Moderne Schule"), mit dem Ziel die alte „Buch- und Paukschule“ von innen heraus umzugestalten.
Célestin Freinet heiratet 1926 Elise, ebenfalls Lehrerin, die von nun an seine engste Mitarbeiterin ist.
1927 findet der erste Kongress der „Ecole Moderne" statt, der sich von nun an jährlich ereignet. Die Kooperative vertreibt u.a. Arbeitskarteien und Lesehefte. 1928 wechseln Freinet und seine Frau an eine Schule nach St. Paul de Vence. Durch die Infragestellung der Grundlagen der bestehenden Schulform von der wachsenden Freinet-Pädagogik, bricht 1932 eine schulpolitische Auseinandersetzung aus, welche mit der Entlassung Freinets aus dem Schuldienst endet. 1935 eröffnen Célestin und Elise Freinet ein privates Landerziehungsheim in Vence, welches bald zum Zentrum ihrer pädagogischen Forschung weiterentwickelt. 1940 wird Freinet in ein Internierungslager gebracht. Dort verfasst er grundlegende pädagogische Arbeiten. Nachdem er entlassen wird, organisiert er an führender Stelle eine regionale Widerstandsbewegung mit. Gleich nach Kriegsende findet der erste Kongress der Nachkriegszeit statt.
1946 veröffentlicht Freinet sein Buch „L'Ecole Moderne Française", in dem er seine pädagogischen Ideen zusammenfasst. Daraufhin kann er seine Privatschule wieder öffnen.
1948 gründet Freinet das „Institut Coopérative de l'Ecole Moderne" (ICEM), in dem Arbeitsmittel erprobt, weiterentwickelt und vertreibt, sowie das regionale Lehrertreffen koordiniert.
1961 ensteht die "Féderation Internationale des Mouvements de l'Ecole Moderne" (FIMEM), welche der Koordinierung der Freinet-Bewegungen in verschiedenen Ländern dienen soll.
Aus der Kooperation weniger französischer Volksschullehrer ist eine internationale pädagogische Reformbewegung geworden. Am 8. Oktober 1966 stirbt Célestin Freinet in Vence.
(Hecker 1996, http://www.media-versand.de/pdfs/freinet.pdf)
...
Schlagworte:
lit_2008-buch, Hausarbeit, e-book,
kein Summary verfügbar
Notiz:
e-Book: 12,99 €,
Buch: 13;99 €
Hochschule Bremen,
Titel: Die Freinet-Pädagogik nach Célestin FreinetUntertitel: Wie aktuell sind die pädagogischen Grundsätze Célestin Freinets?
Veranstaltung: Keine
Autor:Theresa ReckstadtJahr: 2008
Seiten: 12
Archivnummer: V138111
ISBN (eBook): 978-3-640-46625-2
ISBN (Buch): 978-3-640-46612-2
DOI: 10.3239/9783640466252
Dateigröße: 272 KB
Sprache: Deutsch
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ID: 4342 | hinzugefügt von Jürgen an 11:09 - 7.8.2012 |
title: Wege ins Schreiben. Eine Studie zur Schreibdidaktik in der Grundschule by Ritter, Michael |
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Titel: | Wege ins Schreiben. Eine Studie zur Schreibdidaktik in der Grundschule |
Autor: | Ritter, Michael | Sprache: | deutsch |
Quelle: | Halle MLU | Quellentyp: | Monographie |
veröffentlicht am: | DD.MM.2008 | | |
url: | |
Text:
-
Schlagworte:
Examensarbeit, Dissertation, schuldruck, lit_2008-buch
summary:
Im Spannungsfeld des freien schriftsprachlichen Ausdrucks und einer angeleiteten und systematischen Aufsatzschulung haben sich im 20. Jahrhundert im Rahmen der Schreibdidaktik Konzeptionen herausgebildet, die sehr unterschiedlich beschreiben, wie Kinder beim Erwerb von Fähigkeiten im Texte verfassen unterstützt werden können.
Die vorliegende Studie „Wege ins Schreiben" versucht eine systematische Aufarbeitung der grundschulrelevanten schreibdidaktischen Entwicklungslinien im 20. Jahrhundert. Durch einen bewusst gesetzten Fokus wird das äußerst differenzierte Feld der Schreibprozesse von Kindern aus der Perspektive einer ästhetischen Bildung - die auch für den Deutschunterricht grundlegend erscheint - betrachtet. In einem weiteren Schritt wird untersucht, wie das erzählpädagogische Konzept des italienischen Schriftstellers und Pädagogen Gianni Rodari die gegenwärtige Diskussion um das Textschreiben in der Grundschule erweitern kann. Damit wird der Versuch unternommen, den nach wie vor noch ausstehenden Perspektivwechsel in der Schreibdidaktik zu vollziehen, Kinder nicht nur als SCHREIBENDE Kinder oder KOMPETENTE Schreiber zu betrachten, sondern ihnen auch als schreibende KINDER gerecht zu werden.
Notiz:
ISBN-10: 3834004413
ISBN-13: 978-3834004413
Magna cum laude
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ID: 4319 | hinzugefügt von Jürgen an 21:32 - 16.7.2012 |
title: Schreibwege. Geeignete Schreibspielräume als Rahmen für die Inszenierung produktiver und kindgemäßer Schreibprozesse im Deutschunterricht der Grundschule by Ritter, Michael; Kohl, Eva Maria |
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Titel: | Schreibwege. Geeignete Schreibspielräume als Rahmen für die Inszenierung produktiver und kindgemäßer Schreibprozesse im Deutschunterricht der Grundschule |
Autor: | Ritter, Michael; Kohl, Eva Maria | Sprache: | deutsch |
Quelle: | Halle, In: Kultusministerium Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Kompetenzorientierte Aufgabenkultur im Deutschunterricht der Grundschule, S. 33-42 | Quellentyp: | Sammelband |
veröffentlicht am: | DD.MM.2008 | | |
url: | |
Text:
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Schlagworte:
lit_2008-buch
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
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ID: 4333 | hinzugefügt von Jürgen an 04:23 - 17.7.2012 |
title: De Célestin Freinet aux pédagogies institutionnelles by Schlemminger, Gérald |
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Titel: | De Célestin Freinet aux pédagogies institutionnelles |
Autor: | Schlemminger, Gérald | Sprache: | französisch |
Quelle: | Paris, Université de Paris 8, 85 S. | Quellentyp: | Monographie |
veröffentlicht am: | DD.MM.2008 | | |
url: | |
Text:
-
Schlagworte:
lit_2008-buch,
summary:
Fernstudienbrief
keine Notizen verfügbar
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ID: 3195 | hinzugefügt von Jürgen an 04:21 - 5.11.2008 |
title: Erforschung des bilingualen Lehrens und Lernens. Forschungsarbeiten und Erprobungen von Unterrichtskonzepten und -materialien in der Grundschule by Schlemminger, Gérald (Hrsg.) |
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Titel: | Erforschung des bilingualen Lehrens und Lernens. Forschungsarbeiten und Erprobungen von Unterrichtskonzepten und -materialien in der Grundschule |
Autor: | Schlemminger, Gérald (Hrsg.) | Sprache: | deutsch |
Quelle: | Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren | Quellentyp: | Monographie |
veröffentlicht am: | DD.MM.2008 | | |
url: | |
Text:
-
Schlagworte:
lit_2008-buch,
summary:
Erforschung des bilingualen
Lehrens und Lernens. Forschungsarbeiten und Erprobungen von
Unterrichtskonzepten und -materialien in der Grundschule. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren (= Sprachenlernen
Konkret! Angewandte Linguistik und Sprachvermittlung, Bd. 8
keine Notizen verfügbar
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ID: 4477 | hinzugefügt von Jürgen an 03:21 - 4.4.2013 |
title: Klassiker der Pädagogik im Visier unserer Zeit - Reformpädagoge Célestin Freinet im Interview by Triepke, Sandra |
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Titel: | Klassiker der Pädagogik im Visier unserer Zeit - Reformpädagoge Célestin Freinet im Interview |
Autor: | Triepke, Sandra | Sprache: | deutsch |
Quelle: | München, Grin-Verlag | Quellentyp: | Monographie |
veröffentlicht am: | DD.MM.2008 | | |
url: | http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/132102.html |
Text:
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung. 3
2. Klassiker der Pädagogik im Visier unserer Zeit. 4
2.1 Persönliche Reflexion und Bewertung. 4
2.2 Johann Amos Comenius. 5
2.3 Jean-Jacques Rousseau 6
2.4 Philanthropen 6
2.5 Johann Heinrich Pestalozzi. 7
2.6 Wilhelm von Humboldt 8
2.7 Helene Lange 9
3. Célestin Freinet 10
3.1 Zur Person: Leben und Werk. 10
3.2 Freinet im Interview. 11
3.3 Persönliche Reflexion und Bewertung. 15
4. Abschlussbetrachtung. 16
5. Literaturverzeichnis 18
1. Einleitung
„Der Mensch muss sich in der Welt selbst forthelfen. Dies ihn zu lehren, ist unsere Aufgabe.“ (Pestalozzi) 1 Auf sich allein gestellt wächst der Mensch in einer sich stetig verändernden Gesellschaft auf und begegnet auf seinem langen Weg der Bildung immer wieder neuen Lehrern, deren Aufgabe es ist, ihr Wissen und ihre Weisheit weiter zu geben. Eine Aufgabe, die nicht nur viel Verantwortung bedeutet, sondern auch eine gewisse Pflicht gegenüber dem Heranwachsenden. Dieser Pflicht sind sich die Klassiker der Pädagogik bewusst und beginnen Modelle zu entwickeln, um dem heranwachsenden Menschen die Möglichkeit zu geben, sich selbst fortzubilden.
Im folgenden Ergebnisprotokoll dreier Sitzungen werden die wesentlichen Kritiken und Leitgedanken festgehalten. Einer der berühmtesten unter den Klassikern ist der französische Aufklärer Jean-Jacques Rousseau, dessen pädagogische Grundsätze und revolutionäre Ideen in der Erziehungswissenschaft Gegenstand zweier Sitzungen sind. Es sind eben solche Gedanken pädagogischer Größen, die uns heute noch beschäftigen und deren Theorien in das deutsche Bildungssystem einfließen, ohne dass es den meisten Menschen überhaupt bewusst ist. Dabei scheint es umso wichtiger sich mit den Theorien der Klassiker auseinander zu setzen, insbesondere für den lehrenden Teil der Bevölkerung, der folgende Fragen beherzigen sollte: Wo findet Erziehung statt? Wer sind die Klassiker der Pädagogik? Wie wichtig ist der Einfluss ihrer pädagogischen Ideen für heute? Mit der Beantwortung solcher und ähnlicher Fragen beschäftigt sich das Ergebnisprotokoll.
Auf der Suche nach Lösungen zur Schulproblematik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts befindet sich auch der französische Klassiker Célestin Freinet. Er stellt sich die Aufgabe, den Schulunterricht praxisorientierter zu gestalten und entwickelt neue Techniken zur Förderung von Freiarbeit. Ein fiktives Interview mit Célestin Freinet wird den zweiten Teil der Arbeit füllen und stellt somit ein sehr gutes Exempel für Courage und Engagement in der Schulpädagogik dar. Mithilfe seiner praktischen Ideen und Umsetzung dieser, wird er seiner Aufgabe, wie anfangs zitiert, gerecht. Anschließend umrahmt eine persönliche Stellungnahme und Einschätzung den Aufsatz, um die Bedeutung seines Schaffens und dass seiner Mitstreiter noch einmal für die heutige Zeit zu beleuchten.
1 Puntsch, Eberhard: Zitatenhandbuch. Universitas Verlag, München 2003, S.308
2. Klassiker der Pädagogik im Visier unserer Zeit
2.1 Persönliche Reflexion und Bewertung
„Der Mensch beginnt nicht leicht zu denken. Sobald er aber erst einmal den Anfang damit gemacht hat, hört er nicht mehr auf.“ (Rousseau) 2 Und er hat angefangen und damit begonnen das Bildungssystem immer wieder innerhalb der letzten 600 Jahre zu revolutionieren. Das schulpädagogische Spektrum an innovativen Ideen, die uns die Geschichte überliefert, ist immens. Aus diesem Bottich können wir Theorien schöpfen und auf heutige Probleme anpassen. So kommt es zum Beispiel zu Verbesserungen des Bildungsplans oder zur Gründung von Reformschulen, wie bereits im Protokoll vermerkt. Kulturen befinden sich im ständigen Wandel, gesellschaftliche Prozesse bewirken neue Entwicklungen im Bereich der Technologie. Und so wie sich die Technologie verändert, so ändert sich ebenso der Anspruch auf deren Nutzung. Um in der Gesellschaft Fuß zu fassen, sich zu integrieren und ein utilitaristischer Bestandteil dieser zu sein, werden andere Maßstäbe gesetzt. Die Anpassungsfähigkeit wird in der heutigen Leistungsgesellschaft nach Klafki immer schwieriger. Problem und Lösung wurzeln gleichsam in der Bildung. Zu dieser Erkenntnis müssen nicht erst Comenius, Rousseau, Montessori, Hentig oder andere pädagogische Vordenker kommen. Sie beschäftigen sich gezielt mit der Frage: Wie können wir den Heranwachsenden eine bessere Lernumgebung verschaffen, um sie am Mitwirken des eigenen Bildungsprozess zu motivieren? Folgende wichtige Prinzipien finden heute großen Anklang: S Selbständigkeit der Kinder S Praktische Tätigkeiten S Lernen durch Handeln S Entfaltung der schöpferischen Kräfte 3
Und dennoch bleiben die erhofften Ergebnisse aus. Das Interesse an den Vordenkern geht allmählich zurück und der moderne Staat versucht es auf seiner eigenen Art und Weise schulpädagogisch den technologischen Fortschritt an einen Bildungsfortschritt anzugleichen. Die schockierenden Ergebnisse der PISA Studie aus dem Jahr 2000, sowie die „Deutsche Bildungskatastrophe“ nach Georg Picht aus dem Jahre 1964, veranlassen den Rückzug staatlichen Eingriffs in das Bildungssystem und bewirken das Wiederaufleben pädagogischer Konzepte der Klassiker.
2 aus Puntsch, E.: Zitatenhandbuch, S.242
3 ADS Zentrum Westerwald: Fortbildungen für ErzieherInnen, Informationsbroschüre
2.2 Johann Amos Comenius
Pädagoge, Schulreformer und Schulbuchautor sind die drei Berufungen von Johann Amos Comenius. Er ist der Vorläufer der Moderne durch seine revolutionären Ideen zur Didaktik und Methodik. Insofern revolutionär, indem er Schulen als unentbehrliche Institutionen für alle fordert. Niemand soll von der Bildung ausgeschlossen werden, jeder hat das Recht auf Bildung und jeder kann sich bilden, was sein berühmter Satz seiner Allerziehungslehre bekräftigt: „Allen alles allumfassend lehren (omnes, omnia, omnino).“ Er fordert somit die Chancengleichheit, was ihm zu seiner Zeit auch viel Kritik einbringt.
Ganz ohne Zweifel wurzeln Comenius Grundideen in unserem heutigen Schulsystem. Als erster überhaupt entwirft er ein gestuftes Schulsystem, das dem unsrigen in seinen Grundprinzipien sehr ähnelt, wie zum Beispiel die 6 Jahre Grundschule, die in Berlin und Brandenburg noch heute bestehen. Als Verteidiger eines Lehrplanes, der den gesamten Unterrichtstoff auf die Klassen verteilt, schafft er die Grundlage unseres heutigen Bildungsplans. Ein ebenso wichtiger aktueller Bestand unseres Schulwesens ist das Schulbuch, dessen Idee wir keinen anderen als Comenius selbst zu verdanken haben. Das Lernen soll Spaß machen, die Neugierde der Kinder wecken, was mithilfe des Anschauungsunterrichts geschaffen wird. So entsteht sein 1658 verfasstest Werk „Die sichtbare Welt in Bilder (Orbus Pictus)“, welches das Erlernen von Sprachen in Bildern darstellt. Auch hier finden wir einen aktuellen Bezug zum situierten und praxisorientierten Lernen. Er will weg vom Pauken der alten Sprachen, wie Griechisch und Latein und hin zu Realien, zu den nützlichen Fächern für das spätere Leben in der Gesellschaft. Comenius ist sich also auch über die Notwendigkeit der Bildung bewusst und greift somit den Fortschrittsgedanken auf.
Comenius zu kritisieren scheint fast falsch angebracht. Denn immerhin macht er sich über die Erziehung und Bildung in einer Zeit Gedanken, in der das Hauptaugenmerk auf die Kriegsführung, den kirchlichen Wandel und weniger auf die Erziehung und Bildung liegt. Als Bischof der böhmischen Brüdergemeinde sind seine Ansichten oft mit der Theologie verbunden. Er vertritt somit die Auffassung einer christlich-theologischen Erziehung, einer Pädagogik praktischer Theologie, die in unseren laizistischen Schulen keinen Anklang findet. Die Wissens-und Wertevermittlung sollte nicht mit der Frömmigkeit gleichgesetzt werden. Ein weiterer Kritikpunkt ist seine utopische Idee des Frontalunterrichts vor 100 Kindern, die höchsten in den akademischen Einrichtungen mit Studenten praktiziert wird.
Comenius gilt mit seiner umfassenden Schultheorie, die „Große Didaktik (Didactica Magna)“ als Wegbereiter für viele Reformpädagogen, unter anderem Wilhelm von Humboldt und Maria Montessori und wir können von seinen Grundsätzen noch nach 400 Jahren profitieren.
Schlagworte:
lit_2008-buch, e-book,
kein Summary verfügbar
Notiz:
PH Karlsruhe
Titel: Klassiker der Pädagogik im Visier unserer Zeit - Reformpädagoge Célestin Freinet im Interview
Veranstaltung: Klassiker der Pädagogik
Autor:Sandra TriepkeJahr: 2008
Seiten: 19
Archivnummer: V132102
ISBN (eBook): 978-3-640-44635-3
ISBN (Buch): 978-3-640-44689-6
DOI: 10.3239/9783640446353
Dateigröße: 220 KB
Sprache: Deutsch
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ID: 4348 | hinzugefügt von Jürgen an 12:15 - 7.8.2012 |
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